Diese, von Annelie Keil gleich am Anfang zitierte Feststellung von Albert Schweitzer fasst die Ausrichtung ihres Buches zusammen: Von außen betrachtet geht es um die Frage, wie sich menschliche Beziehungen in Familien und anderen Lebensgemeinschaften verändern, wenn Krankheit und Einschränkungen Einzug halten oder wenn „Herr Alzheimer“ in die Beziehung einzieht und man plötzlich zu dritt ist. Das erste Kapitel beschäftigt sich deshalb mit der Anthropologie von Solidarität und Nächstenliebe, mit der Frage nach Pflichten und Rechten und nach der Moral: Warum tragen wir als Menschen Verantwortung füreinander? Wer ist zuständig, wenn das Leben um Hilfe ruft?