Gottesdienste und Predigten - - Erstellt von Pfarrerin Bettina Hoy, Stuttgart-Bad Cannstatt

Vergessen Sie das Lachen nicht! Gottesdienst zur Faschingszeit

Zur Faschingszeit können wir uns kostümieren und sein, wer oder was und wie auch immer wir sein wollen. Der Karneval gibt uns im wahrsten Sinne Narrenfreiheit, mit einem Augenzwinkern unbekannte Seiten an uns zu entdecken und zu zeigen.

Vielleicht verkleiden wir uns gar nicht wirklich, sondern legen nur mal die Masken ab, die wir im Alltag tragen: Im normalen Alltag will ich freundlich sein und höflich, bin ja gut erzogen, aber eigentlich bin ich ärgerlich oder unzufrieden und möchte schimpfen. Als Närrin verkleidet kann ich das tun. Oder ich bin traurig und fühle mich einsam, traue mich aber nicht, das zu zeigen. Mit Maskierung könnte ich das zeigen. Manchmal will ich lachen wie ein Kind, das gehört sich aber in meinem Alter und in einer bestimmten Situation nicht. Zu Fasching darf ich über jeden Blödsinn lachen. Mit Clownsnase, Perücke oder Zauberstab geht das alles.

Viele Möglichkeiten gibt es in einem Menschenleben. Wir können nie alle realisieren. Wir konnten und können nie alles machen, was möglich wäre oder wovon wir geträumt haben oder träumen. Zu Fasching können wir zumindest mal anders sein und etwas probieren und so tun als ob.

Und wir können auch mal probeweise unsere Sorgen und Ängste wegschicken oder sie auslachen. Das ist auch etwas für Fasching. Verkehrte Welt. So tun, als ob es keine Probleme gäbe und fröhlich sein. Für diese Zeit. Das wird uns stärken für die anderen Zeiten, die schon von selbst wiederkommen. „Alles hat seine Zeit“ – so heißt es in einem berühmten Gedicht. Es steht in der Bibel beim Prediger Kohelet.