Andachten - - Erstellt von Pfarrer Albrecht Heim

Lobe den Herrn

Vom Gottesdienst am vergangenen Sonntag ist mir in Erinnerung, dass Gott loben eine Wohltat für die Seele ist! Wenn wir uns an schönen Erlebnissen freuen und dafür Gott loben, tun wir uns selbst, unserer eigenen Seele etwas Gutes.

Begrüßung mit Ps. 103, 2:
„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was ER dir Gutes getan hat.“
Lied
289, 1+2  Nun lob, mein Seel, den Herren

Psalm 23 (EG 711)
Ehr sei dem Vater   

Gebet, Stilles Gebet

Andacht:
Vergiss nicht, was ER dir Gutes getan hat       
(Bsp.: 80. Geburtstag (alte Fotos, Buch zum selber schreiben, Bibel)
Lied
289, 4+5  Die Gottesgnad alleine steht fest   

Gebet mit Sündenbekenntnis

Lied
190, 2  Christe, du Lamm Gottes

Zuspruch der Vergebung

Lied
179, 1  Allein Gott in der Höh sei Ehr

Einsetzungsworte des Hl. Abendmahls
Austeilung
Dankgebet mit Anfang von Psalm 103
Vater unser
Abkündigung
Segenslied
Segen
Nachspiel

„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was ER dir Gutes getan hat.“

Dieser Vers begleitet uns in dieser Woche auch als Wochenspruch.  „Lobe den HERRN, meine Seele“, so beginnen mehrere Psalmen und auch mehrere unserer schönen Lieder im Gesangbuch, die den Psalmen nachgedichtet sind:
„Du meine Seele singe, wohlauf und singe schön“ (EG 302).
Oder das Lied 289, von dem wir gerade gesungen haben:
„ Nun lob, mein Seel, den Herren“ (EG 289).

Warum sollen wir unsere eigene Seele auffordern Gott zu loben? Weil es uns gut tut! Und weil wir es doch auch immer wieder vergessen, wenn Vieles uns beschäftigt, oder wenn uns gerade nicht zum Loben zumute ist. Hilft loben, wenn uns gerade nicht danach zumute ist?
Vom Kantatengottesdienst am vergangenen Sonntag ist mir in Erinnerung, dass Pfr. Behrendts in der Predigt gesagt hat, dass Gott loben eine Wohltat für die Seele ist! Wenn wir uns an schönen Erlebnissen freuen und dafür Gott loben, tun wir uns selbst, unserer eigenen Seele etwas Gutes. „Seelsorge an der eigenen Seele“ hat er es genannt. Wenn wir miteinander Gott loben durch unsere Lieder und Gebete, dann tun wir uns auch gegenseitig etwas Gutes.

Nun sagt unser Psalmvers: „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was ER dir Gutes getan hat.“
Uns an schöne Erlebnisse erinnern, das tut uns gut, und das gibt uns Kraft –  auch in schwierigen Zeiten! Was hilft uns, uns zu erinnern, um nicht zu vergessen?
Ich möchte Ihnen drei Möglichkeiten zeigen:

Die erste Möglichkeit, die ich Ihnen zeigen möchte, sind FOTOS.  Am Sonntag haben wir in der Familie den 80. Geburtstag meiner Mutter gefeiert. (eigenes Bsp. eintragen!)
Wir haben – auf Leinwand vergrößert - Fotos aus der Kindheit und Jugendzeit in den 30er und 40er Jahren angeschaut, Fotos von der Familie, von Reisen, von der Berufsausbildung, von der Hochzeit und der eigenen Familie mit den Kindern und den Enkelkindern. Es waren so viele schöne Erinnerungen, dass wir auch mit Dankbarkeit erfüllt waren, und diese Dankbarkeit richteten wir auch an Gott. „Vergiss nicht, was ER dir Gutes getan hat.“

Die zweite Möglichkeit, die ich Ihnen zeigen möchte, ist ein BUCH zum selber Reinschreiben. Neulich habe ich ein Buch gesehen und ein wenig darin lesen können. Darin hat ein Mann seine Lebenserinnerungen für die Enkelkinder  niedergeschrieben. Damit sie wissen, wo und wie ihr Großvater aufgewachsen ist, was er erlebt hat in jungen Jahren und dann später, und was ihm jetzt wichtig ist, seinen Enkeln weiterzugeben, damit es nicht vergessen wird. Immer wieder findet auch der Dank an Gott seinen Platz.  „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was ER dir Gutes getan hat.“

Die dritte Möglichkeit, was uns hilft uns zu erinnern, um nicht zu vergessen, liegt dort drüben auf dem Altar: Es ist die BIBEL! Darin ist aufgeschrieben was viele Menschen mit Gott erlebt haben, was sie Gutes von ihm empfangen haben, und was auch wir erleben und von Gott empfangen können: Die Freude an der Natur, an Gottes herrlicher Schöpfung, Freude und Dankbarkeit über so viel Schönes in unserem eigenen Leben, Zuspruch und Gottes Segen für jeden und jede von uns, Trost und Stärkung in schweren Zeiten und die wunderbarste Hoffnung, die über unser Leben hinausweist und ausblickt auf Gottes Herrlichkeit und die Vollendung in seinem Reich.
Das alles ist in der Bibel aufgeschrieben, damit wir uns an all das Gute erinnern können, das Gott gesprochen und getan hat.  In allerkürzester Zusammenfassung haben wir diese Botschaft im Anfang von Psalm 103, den wir oft im Dankgebet nach dem Abendmahl sprechen:

„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht,
was ER dir Gutes getan hat:
der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen;
der dein Leben vom Verderben erlöst,
der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit.“

Gott weiß, dass wir unvollkommene Menschen sind und auch unter unseren Schwächen und Fehlern leiden, an unserem begrenzten Verständnis, an unserer begrenzten Liebe, an den Zweifeln und Anfechtungen unseres Glaubens, an manchen körperlichen Leiden und unseren nachlassenden Kräften. All das weiß Gott, und er will auch unseren Glauben heute von Neuem stärken, dass wir einstimmen in das Vertrauen des Psalmbeters, der voller Gewissheit spricht, dass "der HERR dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen; dass ER dein und mein Leben vom Verderben erlöst, dass ER dich und mich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit.“

Jesus Christus will uns im Abendmahl in diesem Glauben stärken und uns Gottes Güte ganz sinnlich erleben lassen:
„Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet.“
Das Brot als Zeichen für das tägliche Brot und der Wein als Zeichen für die besonderen Feste im Leben. Brot und Wein als Zeichen von Leib und Blut Jesu Christi, durch die er uns Anteil gibt an seinem Leben, Sterben und Auferstehen, und einst an der Herrlichkeit in seinem Reich.
 
Mit unserer Freude und Dankbarkeit für alles Gute, das wir erlebt haben und erleben, (Fotos, Buch und Altar nochmal zeigen) und gegen alle Sorgen und Zweifel wollen wir uns immer wieder erinnern lassen und einstimmen:
„Lobe den HERRN, meine Seele,  und vergiss nicht, was ER dir Gutes getan hat!“  Amen.

Lied
289, 4+5  Die Gottesgnad alleine steht fest und bleibt Ewigkeit