Andachten - - Erstellt von Pfarrer Johannes Bröckel,

Auskunft

Es gab Zeiten, da wusste man sehr genau, an wen man sich wenden musste, wenn man eine Auskunft suchte. Wollte man eine unbekannte Telefonnummer erfragen, dann hat man die Auskunft unter der Nummer 11833 angerufen.

Es gab Zeiten, da wusste man sehr genau, an wen man sich wenden musste, wenn man eine  Auskunft suchte. Wollte man eine unbekannte Telefonnummer erfragen, dann hat man die Auskunft unter der Nummer 11833 angerufen. Eine kompetente Person am anderen Ende der Leitung gab einem die gewünschte Auskunft. Der Service der damaligen Deutschen Bundespost steigerte sich im Laufe der Zeit, sodass man nach der mündlich erfolgten Auskunft direkt mit der gesuchten Nummer verbunden wurde. Das war eine tolle Einrichtung - diese Auskunft. Jeder kannte die Nummer auswendig. Der Weg war vorgegeben, wie man zu der gewünschten Auskunft gelangte.

Heute ist das Internet an die Stelle einer Auskunft getreten. Alle Informationen, die wir suchen, sind dort zu finden. Allerdings überrollt uns die Flut der Informationen. Wir fühlen uns oft alleingelassen, wenn es darum geht, die richtigen Informationen zu finden. Je mehr Auskünfte wir zur Verfügung haben, desto mehr wächst die Ratlosigkeit, wie die Probleme der Welt zu lösen sind. Mehr denn je suchen wir nach einer verlässlichen Auskunft, die uns einen gangbaren Weg zum Frieden aufzeigt.

„Bist du es?“, fragen die Jünger von Johannes dem Täufer sehr kritisch bei Jesus nach. Sie hoffen von Jesus eine Antwort zu erhalten, wie ein Weg zum Frieden auszusehen hat. Jedoch viele schlechte Erfahrungen haben sie vorsichtig werden lassen: „Bist du der Mann des Friedens, der von Gott gesandt ist?“ Die Antwort die Jesus gibt, kommt sehr schlicht und einfach daher:“ Hört und seht!“ Diese Auskunft hat es in sich. Wer hinsieht und nicht mehr wegsieht, der entdeckt in vermeintlichen Gegnern Menschen, die in derselben Weise um ihr Recht kämpfen wie wir selber. „Hört aufeinander, seht und entdeckt in anderen Menschen Personen, die Gott liebt. Seht nicht weg, welches Leid der Krieg auslöst und vor allem Kinder um ihre Zukunft bringt“, erteilt uns Jesus eine Auskunft für einen Weg zum Frieden. Wie hoffnungsvoll die Auskünfte von Jesus sind, das begreifen wir vollends, wenn wir die ganze Antwort hören, die er auf die Frage gegeben hat: Bist du es? Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert. (Matthäus 11,3-5)