Gottesdienste und Predigten - - Erstellt von Diakonin Ruth Dittus

Mut zum Brückenbauen

Wir gehen täglich über Brücken. benutzen wir Tag täglich. Ohne Brücke wäre manches Tal, mancher Abgrund nicht zu überwinden. Wir kämen nur mit Mühe und Umwegen zum Ziel.

Vorspiel
Votum

„Im Gottes Namen feiern wir:
wir sind zum Leben erwählt.
In Jesu Namen feiern wir:
Wir sind zum Heil berufen.
In der Kraft des Geistes glauben wir:
Gott ist mitten unter uns.“
(aus „Mit sprechenden Gesichtern“)

Amen

Lied EG 649
„Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen“ V. 1-5
Psalm 71 (EG 732)
Ehr sei dem Vater...

Gebet:
Gott, mein Glaube ist oft nur ein brüchiger Steg über die Abgründe meiner Ohnmacht und Angst. Oft mangelt es mir an Vertrauen.
Du aber Gott, willst mir Brücken bauen über die Tiefen meines Lebens. Ich will
glauben, dass deine Hand mich führt. Amen

Ansprache:   
Diese Brücke kennen sie bestimmt! ( Fotografie der Hängebrücke von Los Angeles zeigen)
Brücken sind aus unserem Leben nicht wegzudenken.
Unterwegs sind wir immer wieder und selbstverständlich auf sie angewiesen:
auf einer Fußgängerbrücke überqueren wir sicher eine belebte Straße
eine Autobahnbrücke spannt sich über ein weites Tal,
auf der mächtigen Eisenbahnbrücke überfahren wir Täler und Flüsse.
Ohne Brücke wäre manches Tal, mancher Abgrund nicht zu überwinden.
Wir kämen nur mit Mühe und Umwegen zum Ziel.
Wo Brücken abgebrochen oder zerstört sind, wo Wege in einer Sackgasse enden,
brechen Verkehrsströme, aber auch menschliche Begegnungen ab.
Wir Menschen brauchen aber jeden Tag Brücken der Begegnung, Brücken der
Verständigung und Brücken der Orientierung.
Es ist wichtig, dass die Brücken solide gebaut sind. Auch für unser menschliches Zusammenleben braucht es ein tragfähiges Miteinander.
Haben wir es gelernt, zuverlässige, dauerhafte Brücken zueinander zu schlagen?
Ein Anfang wird da gemacht, wo Menschen einander offen die Hände reichen, sich freundlich ansehen, miteinander reden, einander zuhören, eine kleine Hilfe anbieten.
Wenn wir so Schritte aufeinander zu wagen, gegenseitig Vertrauen und Geduld investieren, Fremdheit und Einsamkeit überwinden, zueinander finden, dann können wir erfahren: die Mühe lohnt, wir werden dann füreinander zu Brücken der Hoffnung,
denn

  • wer Halt gewährt, verstärkt in sich den Halt
  • wer Trost spendet, vertieft in sich den Trost
  • wer Heil wirkt, dem offenbart sich das Heil.“

(Martin Buber)

Wir alle brauchen Brücken. Brücken, die unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach Verständnis, nach Sinn und Zukunft erfüllen.
Es sind die Brücken, die Gegensätze und Abgründe überspannen können. Brücken, die auch in Krisen standhalten, Grenzen und Mauern überwinden.
Welchen Brücken vertrauen wir uns an, wenn wir es mit Abschieden, Trennungen, Krisen zu tun haben? Wo und durch wen finden wir tragende Antworten?
Ja, auch ein Wort kann eine Brücke sein. Ein Wort, das uns zusagt: Du bist gehalten, du bist nicht allein auf dem Weg zum anderen Ufer, das vor dir liegt.
Wir sind eingeladen uns glaubend und hoffend dem göttlichen Brückenbauer anzuvertrauen, der im Zeichen des Regenbogens Himmel und Erde, Heute und Morgen verbunden hat und so mit uns Menschen einen neuen Anfang gemacht hat. Im Vertrauen auf Jesus können wir so auch einander lebendige Brücken der Hoffnung sein.
Amen

(Alle bekommen ein kleines Regenbogenbild)

Lied:
EG 209 „Ich möcht, dass einer mit mir geht“  V.1-4

Gebet:
Gott, ich möchte Mut zum Brückenbauen haben zwischen mir und jenen,
die es mir schwer machen, zwischen mir und den Menschen, die ich nicht verstehe,
die mir misstrauen oder mich enttäuschen.
Ich möchte den Mut zum Brückenbauen auch dort haben, wo ich den ersten
Schritt tun muss.
Gott, geh du mit mir meinen Weg zu mir selbst und zu den anderen.
Amen

Vater unser

Segen

Gott der Anfänge, segne uns,
wenn wir deine Stimme hören zu Aufbruch und Neubeginn.
Gott der Anfänge, behüte uns, wenn wir loslassen und Abschied nehmen.
Gott der Anfänge, lass dein Licht leuchten über uns,
wenn wir in Vertrauen und Zuversicht neue Schritte wagen auf dem Weg
des Glaubens.
Gott der Anfänge, schenke uns Frieden,
wenn uns unser Weg aufwärts führt zu dir.
Gott der Anfänge, segne uns.
Amen

Nachspiel