Andachten - - Erstellt von Diakonin Ruth Dittus

Meine Zeit steht in deinen Händen

Gerade zum Jahresbeginn machen wir uns Gedanken: Wie geht es weiter? Was kommt? Was kann ich beeinflussen, was nicht? Wie viel Zeit bleibt mir (noch)?

Zeit vergeht, Zeit zerrinnt.

Gerade zum Jahresbeginn machen wir uns Gedanken: Wie geht es weiter? Was kommt? Was kann ich beeinflussen, was nicht? Wie viel Zeit bleibt mir (noch)?
Zeit zerrinnt uns zwischen den Fingern, so wie der Sand in diesem Glas von einem Glas zum anderen rinnt - unaufhörlich.
Ist die Sanduhr nicht als Symbol für unser Dasein zu sehen? Unser Leben beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod und zwischendurch findet Leben statt.

In Prediger 3 steht: „Alles hat seine Zeit und ein jegliches Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“
Geboren werden und sterben – pflanzen und ausreißen – weinen und lachen –
klagen und tanzen – Steine werfen und Steine sammeln –  suchen und verlieren – behalten und wegwerfen - zerreißen und zusammennähen – schweigen und reden - lieben und hassen – alles hat seine Zeit.
Gott hat uns im Rahmen unserer Lebens-Zeit in all diese Widersprüchlichkeiten gesetzt.

Gerne möchten wir schöne Zeiten festhalten oder uns wünschen, dass alles wieder so wird wie früher. Doch wir wissen: Die Zeit ist unwiederbringlich vorüber. Wir haben ein Gefühl dafür, dass unsere Lebenszeit plötzlich zu Ende sein kann. Nur, wie groß unser Stundenglas und wie viel Sand schon durchgerieselt ist, das wissen wir nicht.
Das Vergehen der Zeit können wir nicht beeinflussen.

Doch die Zeit hat für mich noch eine andere Bedeutung.
Gott gibt uns zwei Zeiten:
Kronos, die Zeit, die vergeht und Kairos, die Zeit, die sich erfüllt.
Kronos ist die Zeit, die schnell vorbei ist wie ein Windhauch und daneben steht Kairos, die erfüllte, die gefüllte Zeit.
Erfülltes Leben lässt sich nicht in Jahren messen. Erfülltes Leben misst sich daran, ob es Spuren der Liebe trägt. Jeder Mensch hat also seine Zeit, die er füllen kann.
Die vergangene Zeit ist nicht mehr zu ändern, die kommende Zeit nur begrenzt zu beeinflussen. Die Kunst scheint also zu sein: Im Augenblick, im Jetzt zu leben, den Moment zu genießen. Denn die Zeit, die ich wirklich gestalten kann, ist der jetzige Augenblick.
Ein schöner, vertrauensvoller Gedanke steht auch in der Bibel:
„Meine Zeit steht in Gottes Händen.“ Zum Glück!
Füllen wir also unsere Lebenszeit jetzt und singen voll Vertrauen:

"Meine Zeit steht in deinen Händen.
Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.
Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.
Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.