Gottesdienste und Predigten - - Erstellt von Dorothee Schwepper-Theobald

Es gibt etwas, das haben wir alle gemeinsam. Wir waren alle einmal Kind.....

Es gibt etwas, das haben wir alle gemeinsam. Alle, die wir hier heute beieinander sind. Gemeinsam ist uns, dass wir alle als Säugling zur Welt gekommen sind. Und wir alle hier waren einmal ein Kind.

Liebe Gottesdienst-Gemeinde an Heiligabend,

es  gibt etwas, das haben wir alle gemeinsam. Alle, die wir hier heute beieinander sind. Gemeinsam ist uns, dass wir alle als Säugling zur Welt gekommen sind. Und wir alle hier waren einmal ein Kind.
Das Kind, das wir waren, spielt oft in unserem Alltag gar keine Rolle mehr. Eigentlich schade.

Lassen Sie uns einmal zurückdenken. Wie weit zurückgeht Ihre Erinnerung?
Wann in etwa waren Sie ein großartiges Kind? Sie haben mich richtig verstanden.
Erinnern Sie sich doch einmal, wie alt waren Sie denn.. als Sie so ein richtig nettes Kind waren? Haben Sie schon ein Bild vor Augen?

Ist gar nicht so einfach. Und wenn wir jetzt zurückdenken, dannschieben wir mal die schlimmen Erinnerungen der Kindheit, die sich einschleichen wollen,beiseite.
Die Erinnerungen an Momente der Angst und des Schreckens und auch die Momente größter Scham, die holen uns immer wieder ein, die gehen nicht verloren. Und deshalb schieben wir die jetzt getrost weg, noch bevor sie uns überkommen. Und holen stattdessen das Bild von uns hervor, das uns zeigt als: großartiges Kind,
als waches Kind, als liebenswertes Kind. Und das waren Sie, das waren wir alle einmal, ein liebenswertes Kind.
Die schöne Erinnerung.... reicht so weit zurück, und lässt sich doch hervorzaubern.

Und zur schönen Erinnerung gehört für mich das kleine Mädchen von 8 Jahren
...
Der Duft vom frischgebackenen Reibekuchen,(für Sie dann Grumberpannkuche).
Dieser Duft in der Nase und der untrügliche Geschmack vom Löffel Apfelmusdazu. Und dann ist da noch dieses großartige Gefühl von Können wie es oft so nur Kindern zu eigen ist, vom etwas ganz tollem Können, nämlich für mich: der Kopfsprung in den Baggersee.. Und immer hab ich beim Untertauchen die Augen aufgelassen, um die Algen im dunklen Wasser zu sehen,solange bis es mich gegruselt hat. Dieses Gefühl auf der Haut vom kühlen Wasser, ja selbst der Geruch des Sees, ist jederzeit möglich hervorzuzaubern aus lang vergangener Zeit. Der Geschmack vom weltbesten Reibekuchen mit Apfelmus,das gehört mirder Stolz diesen Kopfsprung ins Wasser so elegant meistern zu´können...

Das gehört zu meinem Kindsein dazu. Diese volle Erinnerung gehört mir ganz allein. Die muss ich nicht mal teilen.
Obwohl ich sonst viel halte vom Teilen, vom Miteinanderteilen und auch vom einfach etwas Schönes jemandem mitzuteilen. Und Ihnen geht es vielleicht auch so, etwas ganz allein für sich zu haben, das tut auch einfach mal gut. Die Erinnerung an ein wirklich gutes Gefühl. Gemeinsam haben wir noch etwas:

Für uns alle gibt es noch eine ganz besondere Zeit. Eine gemeinsame, besondere Lebenszeit:
Die Zeit vor unserer Erinnerung. Die Zeit des Erinnerns ist nicht alles,
umfasst nicht alles von unserem Leben. Eine ganz wichtige Zeit ist die Zeit des Geborenwerdens,  eine Zeit ohne Erinnerung.
Der Beginn unserer Lebenszeit: Geboren werden, gestillt und geliebt werden! Wir alle sind geliebt worden. Selbst, wenn wir nicht mehr wissen, wer es war, der uns geliebt hat.
Ungeliebt ist der Mensch nicht lebensfähig. Und damit wir Menschen das nicht vergessen, das Liebhaben nicht vergessen,  darum kommen wir als Baby zur Welt.
Lassen Sie mich ruhig das Wort Baby durch den schönen alten Begriff Säugling ersetzen.

Von Alters her ist es der Anblick eines Säuglings, der uns Menschen ganz tief anrührt und etwas in uns in Bewegung bringt.
Beim Anblick eines Säuglings werden wir groß. Da fließt von einem Augenblick auf den nächsten ganz viel Liebe
aus uns heraus und legt sich auf den Säugling, wie ein Schutzfilm. An Weihnachten kommt Gott als Säugling in diese Welt.
Und dieser Säugling in der Krippe verzaubert. Der Säugling in der Krippe ruft in uns all unsere guten Seiten hervor. Das Kind in der Krippe macht uns liebenswert.

Gott kommt zu uns Menschen ganz klein. Sein Anfang ist so wie unser aller Anfang: Als Säugling geboren, auf Liebe und Zuwendung angewiesen. Das Bisschen reicht. Geliebt werden, gestillt werden, um aus einem Säugling ein Kind werden zu lassen. Ein großartiges Kind , ein liebenswertes Kind, das in uns allen schlummert. Das Bisschen reicht..
geliebt werden und liebhaben . Und das ist die frohe Botschaft von Weihnachten.
Für uns alle.