Andachten - - Erstellt von Pfarrerin Gudrun Ederer, Stuttgart

„Auf Wiedersehen“ - Andacht zu Abschied und Wiedersehen – Joh. 16,22

Abschied nehmen, das gehört zum Leben: fortgehen aus dem Elternhaus für eine Ehe oder einen Beruf. Altes hinter sich zu lassen, und man ist gespannt auf einen Neuanfang. Es gibt Abschiede, die schmerzen: ein Umzug oder gar eine Flucht. Der Umzug aus dem eigenen Haus oder der Wohnung ins Pflegeheim. Und schließlich: Der Abschied von einem geliebten Menschen. Endgültig. Und dann ist man einfach nur traurig. Ganz am Schluss heißt es: Abschied nehmen aus diesem Erdenleben. Und dann?

Jesus sagt zu seinen Jüngern: "Ich will euch wiedersehen und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen" (Joh. 16,22). Jesus verheißt es auch uns: Ich will euch wiedersehen und euer Herz soll sich freuen. Auch wenn ihr mich hier nicht seht – ich sehe euch: Ich sehe, wenn ihr euch fest ins Taschentuch schnäuzt, um euren Kummer zu bewältigen. Ich sehe, wenn ihr euch die Lachtränen aus dem Gesicht wischt. Ich bin in dem, der euch die Hand hält, wenn ihr einsam seid. Und ihr werdet mich wiedersehen: Einst nach diesem Erdenleben. Darauf dürft ihr euch jetzt schon freuen. Vielleicht sehen wir es jetzt schon, wie Jesus uns zuwinkt. Seinen Jüngern hat er als Tröster den heiligen Geist versprochen. Vielleicht ist er so etwas wie ein flatterndes Taschentuch. Ein Zeichen, dass da jemand an uns denkt und auf uns wartet.