Andachten - - Erstellt von Pfarrer Klaus Dieterle, Stuttgart

Andacht: Vom Wachsen und Reifen (Markus 4, 26-29)

Mit dem Reich Gottes ist es wie… Im Gleichnis von der selbstwachsenden Saat gebraucht Jesus ein eingängiges und uns auch heute noch vertrautes Bild. So ist Gott am Werk. Aus Kleinem und Unscheinbarem lässt er wachsen. Und es ist ein langer Weg vom Säen bis zur Ernte. - So ist es auch mit unserem Leben. Es ist immer ein langer Weg. Es braucht Zeit. Es braucht unsere Arbeit und Mühe, Wachsen und Reifen, Warten und Gedulden und Geschehenlassen. Manchmal spüren wir: Von nichts kommt nichts. Ich muss jetzt aktiv werden. Das ist die eine Erfahrung. Aber es kommt die andere Erfahrung dazu: Es geschieht einfach. Es wird etwas ganz von selbst. Es ist in meinem Leben etwas geworden und gewachsen und es liegt nicht an mir allein. Ich habe das nicht gemacht. Ich habe nichts dazu getan. Oder nichts dazu tun können. Und doch ist es gut geworden. Das Gleichnis ermutigt uns, das Nötige zu tun. Und es ermutigt uns, darauf zu vertrauen, dass Gott wirkt, auch wenn wir schlafen und ausruhen. Wenn wir nichts mehr tun können und uns dann manchmal auch unnütz vorkommen. Ich höre das oft sagen: Was kann ich jetzt noch groß tun? Das Gleichnis erinnert uns daran: Ich muss nicht alles schaffen. Ich darf Gott machen lassen.